Für uns Medienkaufleute stand im zweiten Berufsschul-Block ein ganz besonderes Projekt vor der Tür: Wir gründen ein eigenes Online-Magazin. Klingt cool? – Ist es auch!
Für uns Medienkaufleute stand im zweiten Berufsschul-Block ein ganz besonderes Projekt vor der Tür: Wir gründen ein eigenes Online-Magazin. Klingt cool? – Ist es auch!
Von Merlit-Julia Bludau
Ein eigenes Online-Magazin, wie aufregend. Gerade unsere Generation klickt sich in einer Zeit, in der vieles nur noch online passiert, täglich durch diverse Internetseiten. Da schien die Aufgabe wie gemacht für uns „Digital Natives“: – Im zweiten Berufsschul-Block steht jeder Jahrgang der Auszubildenden Medienkaufleute Digital und Print vor der Herausforderung, gemeinsam als Klasse im Rahmen eines Projekts ein eigenes Online-Magazin zu konzipieren und zu entwickeln.
Das Gute an der Aufgabe: Wir durften alles selber machen. Von der Grundidee, über die Konzeptgestaltung, zur Dokumentation und schlussendlich zur Präsentation, waren uns keine Grenzen gesetzt.
Das Knifflige an der Aufgabe: Wir mussten alles selber machen. Aller Anfang ist mühsam, vor allem hatte keiner unserer Mitschüler zuvor an solch einer Aufgabe gearbeitet. Fragen über Fragen häuften sich in unseren unerfahrenen Köpfen. Wo fangen wir an? Was muss bis wann erledigt werden? Mit wem müssen wir Kontakt aufnehmen?
Klar war: Wir brauchen, wie im richtigen Arbeitsleben, eine Verlagsleitung, die das Zepter in die Hand nimmt. Außerdem haben wir uns regelmäßig wie in richtigen Redaktionssitzungen getroffen, um geordneter zusammenzuarbeiten und auch bei den Fortschritten der anderen immer auf dem aktuellen Stand zu sein.
Bei der Herstellung des Online-Magazins war für alle etwas dabei, denn die Aufgaben waren vielfältig. Die Redaktion erstellte Content in Form von Videos, Interviews und Artikeln. Die Anzeigenabteilung akquirierte passende Werbekunden für das Magazin. Das Digitale Marketing beschäftigte sich mit Kampagnen und Social Media. Die Website-Gruppe layoutete unsere Seite und die Technik beschäftigte sich mit Fragen rund um das Logo.
Ein normales Magazin entwerfen können viele. Doch wir wollten ein Magazin, was unverwechselbar ist. Wir brauchten einen Wiedererkennungs-Wert, der uns von der Konkurrenz unterscheidet.
Auf der Suche nach unserem „Unique Selling Point“ legten wir uns ordentlich ins Zeug. Wir designten etliche Logos, entwarfen Ideen, beobachteten die Konkurrenz und schrieben Konzepte.
Wichtig für das Arbeiten waren genaue Absprachen, Zuverlässigkeit und die Einhaltung von Deadlines. Zu Beginn gar nicht mal so easy, doch wir wurden ein eingespieltes Team. Von der Grundidee zum fertigen Layout musste alles in einer 70-Seitigen Mappe genau dokumentiert werden.
Entstanden sind zwei tolle Magazine.
„VoiZe.“ ist der Name des ersten Magazins. Mit dem Slogan „beyoung.beurban.bevoize.“ möchte die Online-Plattform die Generation Z ansprechen. Eine Zielgruppe, die jung, offen und unternehmungslustig ist, aber ihre Umgebung mit einem Bewusstsein für die Umwelt sieht. Das Magazin ist bunt, urban, nachhaltig, kreativ und immer am Zahn der Zeit. VoiZe. sind wir, die Digitale Natives.
Die Idee des Magazins ist es, zusammen zukunftsfähiger zu werden. VoiZe. greift auf, was die Generation Z bewegt, verschafft ihr Gehör und gibt Anregungen im Alltag. Als Teil dieser Generation wussten wir am besten, was unsere Zielgruppe beschäftigt. Ganz nach dem Motto voiZe. – die Stimme deiner Generation.
Unser zweites online-Magazin trägt den Namen „citypulse“. Ein Magazin, das im Takt deiner Stadt schlägt. Citypulse soll anregen und inspirieren. Es steht für Individualität, Unternehmungslust, Food-Love und Nachhaltigkeit. Nach dem Slogan: „Ihr macht weiter, wir machen anders“, weiß citypulse über aktuelle Events und News aus deiner Stadt Bescheid. Wie reise ich nachhaltig? Was sind die Hotspots der Stadt? Und wo bekomme ich den besten veganen Burger der Stadt? „Nachhaltig, aber nicht öko“, das ist citypulse.
Mit der Abgabe unserer Dokumentationen hatten wir allerdings nur die Hälfte im Sack. An unserem vorletzten Schultag hieß es dann: „The stage is yours!“ Vor unseren Mitschülern und Ausbildern mussten wir abschließend unsere Projekte vorstellen. Und unsere Präsentation war eine echte Premiere. Noch nie zuvor hatten zwei Klassen ihre Projekte als gemeinsame Show vorgestellt.
Entgegen unserer Vorgänger, deren Projektvorstellung eher zu einem kleinen Klassen-Kampf wurde, entschieden wir uns für eine gemeinsame Lösung. Wir verknüpften unsere sowieso ähnlichen Ideen der Präsentation miteinander.
Ähnlich wie bei „Die Höhle der Löwen“ stellten auch wir unsere Magazine einigen „Investoren“ vor. Ziel war es, wie in der echten TV-Show, zu beeindrucken und letztendlich finanzielle Unterstützung zu bekommen.
Für das Catering war gesorgt, unser Azubi Lennart lockerte die Stimmung des Publikums mit seiner Anmoderation auf und die Gäste waren gespannt, was voiZe. und citypulse zu bieten hatten.
Wir waren sichtlich aufgeregt. Haben wir an alles gedacht? Kennt jeder seinen Einsatz? Und das Wichtigste: Überzeugen wir das Publikum von unserer Performance?
Eine Stunde später fiel allen ein Stein vom Herzen. Bis auf kleine technische Fehler lief die Präsentation reibungslos ab. Und wer hätte das gedacht? Sowohl voiZe. als auch citypulse haben überzeugt und einen Investor gefunden. Die Verhandlungen und das Investment für unsere Magazine waren allerdings nur theoretisch und Teil unserer Show. Für eine langfristige Programmierung der Online-Magazine fehlt uns in der Praxis leider noch das Know-How.
„Für uns war das Projekt eine tolle neue Erfahrung. Spannend war vor allem, aus einer Idee ein handfestes Projekt zu entwickeln. Auch die Zusammenarbeit innerhalb der Klasse war super. Aus ,irgendeinem Schulprojekt‘ wurden unsere ersten eigenen Magazine, zu denen jeder seinen Teil beigetragen hat. Titel, auf die wir verdammt stolz waren. Wir haben gelernt, wie viel Arbeit es kostet, ein Magazin zu entwerfen. Und wir haben realisiert, wie viele Dinge bei der Entstehung beachtet werden müssen. Gleichzeitig war es eine tolle Erfahrung – weil alle gemeinsam an einem Strang gezogen haben.“
Merlit-Julia Bludau
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