Malte Wolter wagte sich an die Cote d’Azur nach Nizza und Alessandra Strutzke verbrachte das Auslandssemester in der irischen Hauptstadt Dublin. Die beiden erzählen im Doppelinterview von ihren neuen Erfahrungen und Herausforderungen im Ausland und verraten uns die Geschichte hinter ihrem Lieblingsfoto des Auslandssemesters.
Ihr habt beide Euer ganzes Studium auf das Auslandssemester hingefiebert. Neue Leute kennenlernen, internationale Kontakte knüpfen und Vorlesungen an einer fremden Uni besuchen. Was war das Highlight Eures Auslandsemesters?
Malte (Nizza): Das ist einfach. Besonders das mediterrane Wetter und die schönen Küstenregionen im Süden Frankreichs haben mir supergut gefallen. Zusammen mit meinen neuen Freundinnen und Freunden habe ich die Region ausgiebig erkundet. Wir haben zusammen Berge erklommen oder in einer versteckten Bucht das Mittelmeerwasser genossen.
Alessandra (Dublin): Bei mir war es definitiv der erste Tag nach der zweiwöchigen Quarantäne zu Beginn meines Auslandssemester in Irland. Mit meiner Mitbewohnerin machte ich mich auf ins Zentrum von Dublin und wir landeten sofort in einem irischen Pub. Dort habe ich dann mein erstes Guinness in Irland getrunken und auch gleich andere Studierende kennengelernt, die zu guten Freundinnen und Freunden von uns geworden sind. So war mein erster Tag in „Freiheit“ ein voller Erfolg!
Leider stand Euer Auslandssemester aufgrund der Corona-Pandemie unter keinem guten Stern. Auch Frankreich und Irland hat die zweite Welle stark getroffen. Dies hatte natürlich Einfluss auf Euer Auslandssemester. Wie hat die Pandemie Euer Auslandssemester beeinflusst?
Malte (Nizza): Mit der zweiten Welle kamen viele Restriktionen, zum Beispiel der harte Lockdown verbunden mit der nächtlichen Ausgangssperre. Auch die Uni wurde komplett auf den Onlinebetrieb umgestellt. Es war schade zu wissen, dass ich die Kultur und Leute noch tiefer hätte kennenlernen können, wenn die Umstände anders wären. Letztendlich habe ich mich deshalb auch dafür entschieden, mein Auslandssemester aus der Heimat zu beenden. Ich bin ein paar Wochen vor Ende des Semesters wieder nach Hamburg gekommen und habe von hieraus die Onlinevorlesungen besucht.
Alessandra (Dublin): Knapp sechs Wochen nach meinem Highlight traf uns die Corona-Pandemie wieder mit voller Wucht. Der große Lockdown hat nicht nur das Unileben, sondern auch das Privatleben stark eingeschränkt. Die Corona-Richtlinien sahen vor, dass Du Dich nur in einem Umkreis von 5 km zu Deinem Wohnort bewegen durftest. Daher war ich buchstäblich im Wohnheim gefangen, musste dort alleine meine Zeit verbringen und remote an den Vorlesungen teilnehmen. Leider konnte ich auch nichts mehr unternehmen, da der Kontakt zu anderen Personen verboten war. Das war eine einsame Zeit, die mich letzten Endes dazu brachte, mein Auslandssemester zu verkürzen und die Klausuren aus Deutschland zu schreiben.
Wow, das hört sich nicht einfach an. Man wächst an seinen Herausforderungen heißt es aber auch. Das habt Ihr während dieser schwierigen Zeit auf jeden Fall bewiesen. Was war Eure größte Herausforderung während des Auslandssemester?
Malte (Nizza): Meine größte Herausforderung war definitiv, mich zurecht zu finden in einem neuen Land, in dem ich niemanden kenne. Außerdem war es für mich schwierig zu akzeptieren, dass mein Auslandssemester anders war, als ich es mir die zwei Jahre davor ausgemalt hatte. Es war gar nicht so leicht wie gedacht, das Beste aus allen zu machen. Rückblickend hat das aber doch gut funktioniert und ich habe gelernt, flexibel auf Situationen zu reagieren.
Alessandra (Dublin): Die Entscheidung das Auslandssemester zu verkürzen, fiel mir auf jeden Fall nicht leicht. Aber letzten Endes war es die richtige Entscheidung, da der Onlineunterricht auch von Hamburg aus Spaß gemacht hat und ich fachlich viel Neues dazu gelernt habe. Das lag vor allem an meinen sehr inspirierenden Dozenten und Dozentinnen, von denen ich viel mitnehmen konnte.
Um uns auf einem Tag in Deinem Auslandssemester mitzunehmen, zeig uns bitte ein Bild und erzähle uns die Geschichte dahinter.
Malte (Nizza): Auf dem Bild ist Monaco von dem Berg Tete de Chien aus zu sehen. Wir sind von Nizza mit der Bahn zu einem kleinen Ort direkt am Meer gefahren, um von dort unsere Wanderung auf den Tete de Chien zu beginnen. Nach knapp zwei Stunden und viel Schweiß kamen wir oben an und konnten diesen wunderschönen Ausblick über die Côte d‘Azur genießen. Dieses Bild spiegelt für mich persönlich Südfrankreich wider. Die Landschaft ist sehr vielfältig mit dem Meer, den Bergen und den vielen schönen Landzungen. An der Küste gibt es viele kleinere und größere Städte wie Monaco, Nizza oder Antibes, die Du erkunden kannst.
Alessandra (Dublin): In meinem Bild stehe ich an der Irländischen Küste. Es war mein erster Ausflug in die Natur. An diesem Tag habe ich zum ersten Mal vergessen, dass ich gerade in einer Pandemie lebe und mich einfach nur gefühlt wie eine gewöhnliche Studentin im Auslandssemester die Zeit mit ihren Freundinnen und Freunden verbringt und ganz nebenbei ihre neue Heimat erkundet.
Zum Ende des Auslandssemester richtet sich der Blick wieder Richtung Heimat. Was bringt man der Familie aus Nizza oder Dublin mit?
Malte (Nizza): Ich habe meiner Familie Pralinen von einem Chocolatier und Rosé-Wein aus der Region – dem wohl beliebtesten Getränk Südfrankreichs – mitgebracht.
Alessandra (Dublin): Meine Abreise war sehr chaotisch, da ich ja eigentlich nicht geplant hatte so früh zu fliegen. Deshalb hatte ich nur zwei Tage Zeit bis zu meinem Abflug und in dem ganzen Organisationsstress sind „kleine Mitbringsel“ für meine Familie leider hinten runtergefallen.