Sind im Unternehmen Führung, Transparenz, Kommunikation und die sich damit verändernde Unternehmenskultur jetzt wichtiger denn je?
Katharina: Ja, während einer Krise brauchen wir mehr Führung. Diese Zeit ist nicht nur wirtschaftlich, sondern emotional extrem belastend. Jede*r Einzelne braucht im Unternehmen Klarheit. Führungskräfte können Sicherheit durch „Überkommunikation“ schaffen; indem auch kleinste Schritte transparent kommuniziert werden. Gleichzeitig sollten Führungskräfte sich immer wieder fragen: Wie nah bin ich am Team dran? Was kann ich tun, um den Kolleg*innen den Rücken zu stärken? Was braucht jede*r Einzelne im Team? Und was läuft noch nicht rund?
Franziska: Genau – man schneidet nicht mehr alles mit, wenn jeder in seinem eigenen Wohnzimmer statt einander gegenüber am Arbeitsplatz sitzt. Deshalb ist es jetzt noch wichtiger, genau zuzuhören und hinzuschauen, damit man die Probleme der Mitarbeiter*innen mitbekommt und sich darum kümmern kann. Außerdem: Vertrauen in die Mitarbeiter*innen ist jetzt wichtiger denn je – und ihnen das auch zu sagen. Selbstorganisierte Teams können besser, flexibler auf solche Situationen wie die jetzige reagieren. Es profitiert also, wer vorher sein Team schon so befähigt hat, dass es selbstorganisiert arbeiten kann und nicht jeden Arbeitsschritt absegnen lassen muss. Das beinhaltet vor allem auch, den Leuten die Angst davor zu nehmen, Fehler zu machen.
Und: Es steht und fällt mit dem Vertrauen in die Führungskraft. Wenn das Gefühl entsteht, die Führungskraft nimmt die kleinen Probleme nicht ernst, kann gerade in der jetzigen Zeit Verunsicherung entstehen, wo bei vielen eh eine Grundangst herrscht. Deshalb: möglichst greifbar sein, regelmäßig Feedback geben und Unterstützung anbieten.