Mein Studium startete in der Xcel, dem Digitalbereich der Bauer Media Group. In der Abteilung „International Digital Solutions“ blickte ich hinter die Kulissen des neuartigen E-Paper Geschäfts und erfuhr viel über die internationale Präsenz von Bauer. Meine zweite Station war der Vertrieb, im Abo-Marketing hat mir das Suchmaschinenmarketing am meisten Spaß gemacht. Überraschenderweise fand ich mich danach in der Verlagsleitung wieder – dieser Einsatz folgt in der Regel erst zu einem späteren Zeitpunkt des Studiums. Für drei Wochen durfte ich Seite an Seite mit Bastienne Früh, Verlagsleiterin Women, zusammenarbeiten und ihr bei wichtigen Aufgaben und Entscheidungen über die Schulter schauen oder sogar behilflich sein. Meine letzte Abteilung vor dem Theoriesemester führte mich in die Advertising, genauer gesagt ins Branchenteam Food and Living. Innerhalb kürzester Zeit hatte ich so viel dazugelernt und mich dabei auf jeden neuen Arbeitstag mit spannenden und verantwortungsvollen Aufgaben gefreut.
Januar 2020 – Willkommen liebe Quitschies
Kurz nach dem Start ins Neue Jahr fand ich mich plötzlich auf dem schönen Campus der Nordakademie wieder, wo ich mit 500 anderen Studienanfängern zu den „Kleinen“ gehörte: Wir, die von den älteren Jahrgängen liebevoll als „Quietschies“ betitelt werden, versammelten uns in den Klassenverbänden und starteten gemeinsam ins Uni-Semester. In lockerer Vorlesungsatmosphäre vermittelten uns erfahrende Dozent*innen ihr Fachwissen. Die offene Atmosphäre an der Nordakademie empfand ich als total produktiv. Die Dozent*innen interagierten auf Augenhöhe mit uns Student*innen, berichteten von den eigenen Berufserfahrungen und gestalteten den Unterricht dadurch anschaulich und abwechslungsreich. Natürlich gab es auch das ein oder andere Fach, was meinen Interessen nicht ganz entsprach. Vor allem das Modul Datenverarbeitung fiel mir ziemlich schwer und raubte einiger meiner Gehirnzellen. Aber da müssen wir alle durch – und meine aufkommende Antihaltung wurde durch die Sympathie für den Dozenten neutralisiert.
Mein absolutes Highlight des Semesters war das Begrüßungswochenende der Erstsemester. Ein Buskonvoi brachte uns in eine abgelegene Jugendherberge in den Harz, wo wir das Studentenleben gefeiert und uns von einer ganz anderen Seite kennengelernt haben. Es wurde viel gelacht, getanzt und natürlich getrunken…
In den nächsten Wochen wurde mir jedoch schnell bewusst, nicht mehr Schülerin, sondern Studentin zu sein. Neue Fächer ohne Vorkenntnisse, lange Unterrichtsblöcke mit kurzen Pausen, Skripte – hunderte Seiten lang, Arbeit mit Laptop und Pen und vieles mehr bestimmten nun meinen Alltag. Ich musste mich völlig neu organisieren und entwickelte eine Strategie, um den Unterrichtsstoff aufzuarbeiten, zu kürzen und zu vereinfachen. Das Ganze erforderte jede Menge Selbstdisziplin und ein straffes Zeitmanagement. Tatsächlich gebe ich zu, die Uni-Phase anfangs etwas unterschätzt zu haben… Trotzdem blieb immer etwas Zeit, um sich mit anderen Student*innen zu treffen oder einen neuen Film zu schauen.
Anfang März stieg die Anspannung. Die Klausurenphase rückte immer näher. Jetzt zahlte sich mein kontinuierliches Lernen aus. Ungeachtet der Tatsache gut vorbereitet zu sein, verbrachte ich unruhige Nächte und durchlebte so manches Mal ein Wechselbad der Gefühle. Tag für Tag bekamen Freunde und Familie einen Bericht zur momentanen Stimmungslage. Ich hatte alle Eventualitäten mehrmals tiefgründig durchdacht, mich aber schlussendlich auf eine positive Grundeinstellung besonnen.
BWL… VWL… Mathe… – Geschafft!
Auf der Fahrt in die Heimat stellte sich Freude und Erleichterung ein.
März 2020 – Semester 1/6 erfolgreich absolviert
Hoch motiviert stehe ich jetzt vor der 2. Praxisphase im Unternehmen und freue mich auf die Arbeit in neuen Abteilungen und darauf, mich kreativ einzubringen. Inzwischen habe ich mich gut eingelebt, neue Freund*innen gefunden und schon viel gelernt. Ich habe Spaß an meiner Arbeit und fühle mich gut aufgehoben. Das Studium bei der Bauer Media Group war für mich ein absoluter Glücksgriff und der Wohnortwechsel die richtige Entscheidung.
Um es mit den Worten von Johannes Oerding zu sagen:
„Von [Zuhause] wegzugehen war richtig, doch auch hart.“