Jedes Jahr im Mai heißt es: „Wir machen eine Klassenfahrt!“ Der gesamte neue Ausbildungsjahrgang der Bauer Media Group reist mit vollen Koffern und guter Laune nach Polen zu unserer Druckerei.
Jedes Jahr im Mai heißt es: „Wir machen eine Klassenfahrt!“ Der gesamte neue Ausbildungsjahrgang der Bauer Media Group reist mit vollen Koffern und guter Laune nach Polen zu unserer Druckerei.
Von Merlit Bludau
„Moin und Tschüss Polen.“ So wahnsinnig kurz kam uns, den Azubis und Dualis des 2018-Jahrgangs, der Kurztrip nach Polen vor. Knapp zwei Tage haben wir während unseres Druckerei-Besuchs insgesamt in Görlitz verbracht, um uns die Druckerei Bauer Print in Wykroty (BPW) anzuschauen. Die Fahrt an die polnische Grenze war fast eine kleine Weltreise. Bevor wir sie antraten, trafen wir uns am Morgen in der Journalistenschule, um einen spannenden Vortrag über das Druckverfahren zu hören. Anschließend schaukelten wir gemächlich in einem kleinen Sprinter bei 100km/h in Richtung Osten. Die unterschiedlichen Wetten um die richtige Ankunftszeit brachte Hitze in die engen Reihen (vielleicht hatte aber auch die viel zu warme Heizung ihren Anteil daran). Aber am Ende können wir sagen: „Das haben wir gerne in Kauf genommen“. Und irgendwie pusht selbst eine beschwerliche Fahrt ja auch immer das „Team Building“. Wir haben zusammen gerätselt, Musik gehört oder lustige Gespräche geführt und hatten jede Menge Zeit, um mehr voneinander zu erfahren.
Im Best Western Hotel in Görlitz wurden wir mit einem traditionellen Piroggen-Essen (gefüllte Teigtaschen) empfangen. Nach dem leckeren Essen haben wir den Abend mit einem Spaziergang vom deutschen ins polnische Görlitz „Zgorzelec“ verbracht. Im Nachbarland angekommen wurden wir keine fünf Minuten hinter der Grenze unfreiwillig Zuschauer eines Polizeieinsatzes auf der Suche nach einem Einbrecher. Polen und Diebstahl? Wir sind uns sicher: Das konnte sich nur um einen Zufall handeln…
Zurück im Hotel, machten wir uns einen bunten Abend und man könnte meinen, uns hätte man bis Dresden gehört. Dann ging es zur späteren Stunde ab ins Bett. Am nächsten Morgen stand der Druckereibesuch an.
„Dzién dobry“ (guten Tag) hieß es dann, als wir um neun Uhr in der Druckerei BPW in Wykroty in Polen ankamen. Wir waren topfit, ausgeschlafen und sehr gespannt auf eine dreistündige Tour durch das Gebäude. Das größte Tiefdruckwerk in Mitteleuropa hat einiges zu bieten. Von der Druckvorstufe über den eigentlichen Druck bis hin zur Weiterverarbeitung – und wir durften live dabei sein. Von einem polnischen Kollegen wurden wir ausgiebig herumgeführt und haben uns mit einem Mix aus englischen, deutschen und polnischen Worten verständigt. Trotz kleiner Sprachbarrieren konnten wir viele neue Informationen mitnehmen.
Keiner von uns wusste beispielsweise, dass eine einzige Papierrolle bis zu fünf Tonnen wiegt und innerhalb von 30 Minuten bedruckt wird. Ganz beeindruckt waren wir von der Größe und Anzahl der Maschinen vor Ort. Auch der Geruch, der durch das Lösungsmittel Toluol in der Farbe entsteht, war zu Beginn „gewöhnungsbedürftig“. Für uns war es kaum vorstellbar, dass ein extrem aufwendiger Prozess hinter den Druckerzeugnissen steckt. Obwohl wir in unserer Ausbildung täglich mit Druck-Erzeugnissen konfrontiert sind, ist die Arbeit in solch einer großen Druckerei eine ganz andere Welt. Rund 430 Mitarbeiter arbeiten pro Jahr an der Herstellung von über 800 Millionen Zeitschriften-Exemplaren und Katalogen, bei denen die Weiterverarbeitung den größten Teil in Anspruch nimmt. Uns überraschte bei dem Besuch der krasse Gegensatz von Alt und Neu: Neben der Technologie und den schnellen Maschinen und Anlagen arbeiten rund 40 Mitarbeiter in der Weiterverarbeitung in Handarbeit: Sie verpacken Tag für Tag tausende von Zeitschriften in Plastiktüten.
Vor allem die modernen Technologien sind es, die auch bei auflagenstarken Produkten eine kurze Druckzeit ermöglichen. Mit einer Druckgeschwindigkeit von bis zu 57.000 Umdrehungen pro Stunde erzeugen die Tiefdruckrotationen und Zylinder eine enorme Druckkapazität. Während des Drucks wird stets die Reihenfolge Yellow, Magenta, Cyan und Black eingehalten, um am Ende die optimale Druckfarbe zu erzeugen. Trotz der vorhandenen hervorragenden Qualität sind die Ingenieure ständig auf der Suche nach Verbesserungsmöglichkeiten. So wurden seit der Entstehung 2006 schon zwei Ausbau- und Modernisierungsphasen am Tiefdruckwerk durchgeführt. Dass die Druckerei mit dem Zertifikat FSC für den verantwortungsbewussten Umgang mit Papierprodukten, ausgezeichnet wurde, können wir voll und ganz nachvollziehen.
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Wir sind froh, dass wir die Möglichkeit hatten, diese spannenden Einblicke zu bekommen und die Fahrt nach Polen als Gruppe zusammen erleben zu können. Gefüttert mit neuem Wissen und einem gemeinsamen Mittagessen hieß es danach auch schon wieder „Czesc Polska“ (tschüss Polen) und „moin moin Hamburg“.
Du hast Rückfragen rund um das Thema Ausbildung bei der Bauer Media Group? Melde dich gerne bei Annika Paetow.