Manche Fotos brennen sich einfach in unseren Köpfen ein. Gibt es ein Bild, was Dich persönlich geprägt hat?
Es ist kein einzelnes Foto, das mich nachhaltig geprägt hat, sondern eher ein Ereignis: der Tod von Prinzessin Diana. Und zwar auf vielen Ebenen. Ich habe damals noch in der Agentur gearbeitet. Ich werde nie die Worte meiner Kollegin am Telefon vergessen, als sie mir Sonntagmorgen um sieben die Nachricht überbrachte. Dianas Tod hat die „natürliche Ordnung“ komplett zerstört. Alle waren unter Schock. Mit 36 war sie einfach noch nicht dran, zu sterben. Außerdem war sie eine Ikone, die Königin der Herzen und die zu dem Zeitpunkt meistfotografierte Frau der Welt.
An jenem Sonntag war ich gegen acht in der Agentur und habe dann 13 Stunden durchgepowert. Damals haben wir noch mit Dias gearbeitet – und ein Großteil davon war natürlich nicht digital vorhanden. Unzählige Dias mussten also gesichtet, gescannt und an die Kunden geschickt werden. Es gab über Tage kein anderes Thema. Nicht in unserer Agentur und auch nicht in der Medienwelt. Auch auf emotionaler Ebene hat mich Dianas Tod sehr berührt. Ich werde nie die Fotos ihrer beiden Jungs, Harry und William, vergessen, die so tapfer hinter dem Sarg hergingen. Aber nach diesem Super-GAU wusste ich auch, was ich schaffen kann, wenn ich muss – und dass ich diesen Adrenalin-Kick in unserem Business sehr mag. Ohne Tote allerdings.
Was hat sich im Unternehmen seitdem aus Deiner Sicht insgesamt getan? Gibt es innerhalb Deines Teams spürbare Veränderungen?
Das Unternehmen ist offener geworden, beweglicher. Es gibt diverse Möglichkeiten, um mit Kolleg*innen aus anderen Bereichen ins Gespräch zu kommen. Das finde ich großartig. Unser Neue Post-Team ist auch in Bewegung. Seit August letzten Jahres sind wir im Verbund mit den monatlichen Yellows. Wir sind so schnell zusammengewachsen, dass wir den Prozess kaum bemerkt haben.
Genug von der Arbeit: Was machst Du gern, wenn Du abends zur Office-Tür raus bist? Wie entspannst Du Dich?
Ich lese noch immer gerne und viel. Vor Kurzem habe ich allerdings auch Podcasts für mich entdeckt. Im Moment verfolge ich die verschiedensten Podcasts, z.B. „Deconstructed“, „Auf den Punkt“ oder „Amerika Übersetzt“. Ich höre gern rein in neue Formate, die auf den Markt kommen. Ansonsten liebe ich Flohmärkte, den Austausch mit meinen Freunden, Theater, Reisen, Kino und Pilates. Abends entspanne ich meistens auf meiner Shaktimat (Akupressurmatte) – dabei kann ich am besten abschalten.
„Ich würde gerne mal…“
…ein Jahr in New York leben. Ohne Arbeit und ohne Geldsorgen. Einfach durch die Stadt laufen und in sie eintauchen, zum Pilates gehen, diverse Kurse besuchen, Freunde beherbergen, ins Theater oder Kino gehen und abends voller Freude in mein Brownstone-Haus im West Village zurückkommen.