Kochen mit Kanban

Kerstin Walkert
Kerstin Walker, veröffentlicht am 24. Februar 2020
Manager Corporate Communications / redaktionelle Leitung Bauer Media Blog

Waschen, schnibbeln, braten, anrichten: Das klingt nicht unbedingt nach dem Daily Business unserer IT-Spezialist*innen von der Bauer Systems. Und doch standen 30 Kolleg*innen vor Kurzem in der Showküche des House of Food und haben gemeinsam Essen zubereitet. Im Rahmen eines vierstündigen Workshops haben sie die Produktionsprozesssteuerungs-Methode „Kanban“ beim Kochen angewendet und sich dabei mit einem sogenannten Kanban-Board organisiert. Das Ziel des Vormittags: Agilität leben – sowohl im Team als auch teamübergreifend. Wir haben den Kolleg*innen dabei auf die Finger geschaut.

„Heute geht alles ‚lean‘, wenn man es googelt, kann man wahrscheinlich auch ,lean’ putzen“, lachte Hannes Dillwitz, der den Workshop mit Claudia Albrecht und Matthias Vaagt vorbereitet hat. Hannes sorgte  zu Beginn des Tages mit einer Präsentation für den nötigen Überblick : Was macht eine „leane“ Arbeitsweise aus? Welchen Grundprinzipien folgt „Lean”? Wie hat sich daraus „Kanban“ entwickelt – und wie kann es in der IT sinnvoll eingesetzt werden?

Exkurs: Was ist „Kanban“?
Kanban ist eine leane (=„schlanke“) Methode zur Definition, zum Management und zur Verbesserung von Services. Es geht im Kern darum, die Bedürfnisse und Erwartungen der Kunden zu verstehen. Das Team soll sich dabei selbst organisieren und Regeln entwickeln, um die Ergebnisse für die Organisation und die Kund*innen zu verbessern. Dabei gibt es keine „One fits all“-Lösung, denn Kanban beinhaltet keinen konkreten Entwicklungs- oder Projektmanagementansatz, wie zum Beispiel Scrum. Die Methode kann vielmehr als Rahmen für eine kontinuierliche Veränderung verstanden werden. Zu den Werten von Kanban gehören unter anderem Transparenz, Verständnis, Kundenfokus, Balance, Kollaboration, Leadership und Respekt. Mehr Infos zu Kanban gibt es hier.

Organisiert dank Kanban-Board: Die einzelnen Steps zur Zubereitung der Gerichte waren fotografisch festgehalten. Nach und nach wanderten alle To-Do’s in „Done“.

„IT machen wir jeden Tag, warum nicht mal kochen?“

Claudia ist der festen Überzeugung, dass wir wesentlich nachhaltiger lernen, wenn wir das Erlernte gleich anwenden: „Hier können wir in einem entspannten Umfeld auf eine strukturierte Art und Weise miteinander agieren. Wenn man gemeinsam kocht, lernt man die Kolleg*innen außerdem mal ganz anders kennen – das schafft Verbindungen und macht Spaß.“ Mit einem solchen Workshop werden also zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen: Agiles Arbeiten trifft auf Teambuilding. „IT machen wir jeden Tag, warum nicht auch mal kochen?“, meinte Martin Kalisch, Abteilungsleiter Individualsysteme bei der Bauer Systems und Workshop-Initiator. „Wir können damit die Parallelen zur agilen Software-Entwicklung kennenlernen und aktiv erleben. Es ist einfach, denn jeder kann kochen – und die Ergebnisse sind direkt testbar und haben einen starken Lerneffekt“, so Martin weiter.

Nach und nach wanderten immer mehr Bilder auf den Kanban-Boards der vier Gruppen in die „Done“- Spalte. Fast alle Gruppen sind sogar vor dem geplanten Timing fertig geworden und konnten in Ruhe die Tische decken – und „Klar Schiff machen“, wie man im Norden zu sagen pflegt. Einige Teilnehmer*innen waren überrascht, wie strukturiert das Team-Cooking tatsächlich ablief: „Für größere Gruppen ist Kanban eine super Methode! Ohne das Board hätten wir es in unserer Gruppe aus sieben Leuten niemals so gut hingekommen. Jeder hatte seine Aufgaben und wusste genau, was zu tun ist“, sagte Workshop-Teilnehmer Florian Block. Was beim gemeinsamen Kanban-Kochen gut gelaufen ist, an welchen Stellen die Arbeit ins Stocken geraten ist und was die Kolleg*innen konkret für ihren Arbeitsalltag mitnehmen können, wurde in einer anschließenden Retro ausführlich besprochen.

Raus aus dem Berufsalltag – und eine Menge mitnehmen

Die Kolleg*innen der Systems haben 2018 damit angefangen, ihre Teamarbeit durch agile Arbeitsmethoden produktiver zu machen. Mithilfe verschiedener Workshops und Trainings haben sie sich ihrem Ziel mal theoretischer, mal praktischer genähert. Zu Beginn hatten einige Team-Mitglieder noch nie etwas von „Agilität“ oder „Scrum“ gehört, erinnerte sich Claudia. „Wir haben die Verschlossenheit gegenüber Neuem seitdem immer weiter aufgelöst und ein Verständnis für agiles Arbeiten geschaffen, dazu braucht es kleine Schritte.“ Das Kanban-Board zum Beispiel sei durch die wiederholte Auseinandersetzung damit immer besser verstanden worden – und der Joballtag habe sich bereits verändert. „Wir haben unsere Stand ups angepasst und ein ganzes Projekt konsequent und erfolgreich im Scrum-Modus durchgeführt“, so Claudia.

Man könne natürlich nicht alles agil umsetzen, versuche aber, im Joballtag eine bestmögliche Mischung aus neuen und klassischen Arbeitsweisen zu finden. „Es fühlt sich ein bisschen an wie eine Reise mit immer neuen Zwischenstopps, wo wir neue Themen aufgreifen oder weiter vertiefen – und uns damit schrittweise weiterentwickeln. Aber eben ‚lean‘“, ergänzte Martin. „Wir verbessern die Kommunikation untereinander immer mehr, brechen bestehende Silos auf und probieren neue Methoden aus. Das ist ein kontinuierlicher Prozess.“ Um diesen auch zukünftig weiter voranzutreiben, seien weitere Workshops geplant. Jetzt hieß es aber erst einmal: Essen fassen, bevor es kalt wird.

Die Kolleg*innen der Bauer Systems konnten es kaum erwarten, ihr mit Kanban zubereitetes Essen zu probieren.

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