Was bedeutet das konkret? Kannst Du uns bitte anhand eines Beispiels den Mehrwert skizzieren – für alle beteiligten Parteien und natürlich für die Umwelt?
Jede Ausspielung von Werbung verursacht CO2-Emissionen. Wird eine Kampagne umgesetzt, berechnen wir anhand der übermittelten Leistungswerte die jeweiligen CO2-Emissionen sowie die entsprechenden Kosten für deren Ausgleich. Der Auftraggeber erhält einen Bericht und eine Abrechnung. Im Anschluss übernehmen wir den Ausgleich der Emissionen durch ein von ihm ausgewähltes Klimaschutzprojekt. Er bekommt von uns ein Zertifikat für die klimaneutrale Kampagne und kann das Label „Klimaneutrale Werbekampagne“ nutzen.
Der Mehrwert liegt auf der Hand: Die verursachten Emissionen sind ausgeglichen, denn durch die jeweils unterstützten Klimaschutzprojekte werden nachweislich Emissionen eingespart, Wälder und Ökosysteme geschützt und im Sinne der Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen lokale Gemeinden mit sauberem Trinkwasser, nachhaltiger Energieversorgung oder verbesserter Bildung ausgestattet. Darüber hinaus kann der Auftraggeber die Klimaneutralität seiner Kampagne selbst vermarkten und zeigen, dass er Verantwortung übernimmt.
Erst kürzlich hat ein großer Kosmetikhersteller mehr als 120 Tonnen CO2, die die Mediabuchung für seine neue Naturkosmetikserie verursacht, über Green GRP mit einem Klimaschutzprojekt im brasilianischen Portel ausgeglichen. Das Unternehmen engagiert sich bereits stark im Klima- und Umweltschutz, verzichtet auf Mikroplastik in seinen Produkten und ist zudem auch Plastik-neutral. Dass die eigene Werbekampagne dann auch noch klimaneutral ist, ist nur konsequent und zählt als weiterer Baustein in der Nachhaltigkeitsstrategie des Unternehmens.
Eine klimaneutrale Werbekampagne ist natürlich nur die Spitze des Eisbergs, wenn es um die Emissionen von Unternehmen geht. Wichtig ist, dass diese sich darüber hinaus grundsätzlich mit Klimaschutz befassen und ganzheitliche Maßnahmen ergreifen, um weniger Emissionen zu verursachen. Aber die klimaneutrale Werbekampagne schafft immerhin auch Aufmerksamkeit beim Konsumenten. Und dieses Bewusstsein führt hoffentlich dazu, dass wir alle noch mehr zum Klimaschutz beitragen – Unternehmen wie Konsumenten.
Schritt für Schritt in ein besseres Morgen – wie kann das im Alltag gelingen? Welche Impulse kannst Du uns mit auf den Weg geben?
Jeder kann etwas zum Klimaschutz beitragen. Natürlich steht an erster Stelle, dass man sein Bewusstsein dafür schärft, wie das eigene Verhalten ist und wie man mit Ressourcen umgeht. Ein gutes Mittel hierfür ist beispielsweise der Footprint-Rechner von ClimatePartner YOU, der von uns gegründeten gemeinnützigen Klimaschutzplattform für Privatpersonen. Der persönliche CO2-Fußabdruck gibt ein sehr detailliertes Bild, was in unserem privaten Konsum die größten Emissionstreiber sind, wie man Schritt für Schritt diese reduzieren kann und gibt auch die Möglichkeit, die persönlichen Emissionen über anerkannte Klimaschutzprojekte auszugleichen.
Ein weiterer Schritt ist natürlich, auf Klimaneutralität im täglichen Alltag zu achten. Also sich bewusst für klimaneutrale Produkte zu entscheiden und vorab zu überlegen, ob wirklich jeder Konsumimpuls auch notwendig ist. Wir haben dazu erst Mitte April eine eigene Studie veröffentlicht. Der repräsentative „Climate Awareness Report“ bestätigt, dass Verbraucher vermehrt auf Klimaschutz und entsprechende Kennzeichnungen auf den Produkten achten.
Klimaneutralität ist in aller Munde – aber was heißt das eigentlich genau?
Tristan A. Foerster erklärt uns dieses komplexe Thema in wenigen Sätzen:
Klimaneutralität beruht auf der wissenschaftlichen Erkenntnis, dass Emissionen überall auf der Welt gleich verteilt sind, unabhängig davon, wo sie verursacht werden. Daher können Emissionen, die bei uns entstehen, durch Maßnahmen an anderer Stelle auf der Erde ausgeglichen werden, die CO2 binden. Solche Maßnahmen sind zum Beispiel das langfristige Aufforsten von Wäldern oder die Wiedervernässung von Mooren usw.
Klimaneutral sind Unternehmen, Prozesse und Produkte, deren CO2-Emissionen berechnet und durch Unterstützung solcher internationalen und anerkannten Klimaschutzprojekte ausgeglichen wurden. Zusammen mit dem unbedingt notwendigen Vermeiden und kontinuierlichen Reduzieren von Emissionen ist das ein konsequenter und wichtiger Schritt im ganzheitlichen Klimaschutz.
An wen können sich unsere Leser bei Fragen wenden?
Auf unserer Website climatepartner.com haben wir sowohl unsere jeweiligen Ansprechpartner aufgeführt als auch die Adressen und Kontaktdaten unserer Büros in Deutschland, Österreich, der Schweiz, den Niederlanden und Großbritannien.