Herr von Frenckell, warum ist die Aktion von auf einen Blick über diesen langen Zeitraum so erfolgreich?
Die Erde dreht sich ja weiter – und wir finden jedes Jahr neue, tolle Helden. Ich bin der festen Meinung, dass die Sehnsucht nach solchen echten Geschichten sogar zugenommen hat. Sie sind der Gegenpol zu einer Welt, die immer schwerer zu durchschauen ist, in der Medien oft mehr mit sich selbst als mit ihren Lesern beschäftigt sind. Und mal ganz ehrlich – was berührt mich mehr: Die Geschichte einer jungen Mutter, die unheilbar an Krebs erkrankt ist und unfassbar optimistisch durch den Tag geht, sich sogar noch für Vorsorge-Kampagnen einsetzt – oder das Foto irgendeiner Person bei Instagram, schön inszeniert vor einem Teller Salat mit dem üblichen Palmenstrand im Hintergrund. So schnell kann man doch gar nicht weiterwischen, so uninteressant ist das. Ein weiterer Grund ist: Wir wollten nie, größer, imposanter, schriller werden, sondern sind bei unserer Ur-DNA geblieben und haben versucht, uns jedes Jahr qualitativ weiterzuentwickeln. Das führte zu einem ganz besonderen, familiären Charme dieser Veranstaltung.
Event und Marke – warum passt das so gut zusammen?
Ganz simpel: Das Event wurde nicht der Marke übergestülpt, wie das so oft der Fall ist, sondern hat sich aus der Marke heraus entwickelt. Bei auf einen Blick sind Emotionen der Klebstoff zwischen Zeitschrift und Lesern. Diese Emotionen kann man bei unserem Event live erleben – was gibt es Schöneres!
Frau Hengstermann, wie findet das Redaktionsteam echte Helden?
Mit viel Herzblut und Einfühlungsvermögen. Wir sind ein kleines Team, das da wirklich Großes auf die Beine stellt. Um am Ende 20 Fälle für auf einen Blick zu produzieren, haben wir rund 250 recherchiert. Fünf davon stehen bei der Gala stellvertretend auf der Bühne.
Jedes der Schicksale ist berührend – wie gehen Sie persönlich damit um?
Als Mutter von zwei Töchtern fällt es mir zum Beispiel besonders schwer, wenn es um Familien geht, die mit einem schweren Schicksalsschlag umgehen müssen. Da fließen bei mir und auch den Kolleginnen durchaus mal die Tränen. Aber ich sehe auch immer, was die Menschen aus diesen Prüfungen des Lebens machen. Oft gehen sie so gestärkt aus dieser Lebensphase heraus, dass sie sogar anderen helfen. Diese heldenhafte Tapferkeit inspiriert mich und rückt mir auch mal den Kopf zurecht, wenn ich mich über Kleinigkeiten aufrege. Wichtig, so abgedroschen es vielleicht klingen mag, sind am Ende nur Gesundheit und Zusammenhalt.