Die Medienwelt im Wandel, der Journalismus im Umbruch

Janett Schneidert
Janett Schneider, veröffentlicht am 16. Juni 2023

Wer die News der Medienbranche aktuell überfliegt, kommt kaum – oder eher überhaupt nicht – an Schlagworten wie „Digitaler Transformation“ oder „Künstlicher Intelligenz“ vorbei. Nicht erst die hohe Präsenz von ChatGPT in allen Medien hat deutlich vor Augen geführt: Unsere Welt hat sich bereits gewandelt. Wir sprechen nicht mehr von Zukunft oder Vision – wir sprechen von Veränderung im Hier und Jetzt! Bereits heute ist die Mediennutzung unserer Zielgruppen eine andere, ihr Informations- und Entertainmentbedürfnis verändert, genauso wie die Ansprüche an journalistischen Content.

Neben fundierter Marktforschung, auf deren Basis unsere Titel und 360-Grad-Marken kontinuierlich weiterentwickelt werden, stellt sich aber auch die Frage nach den veränderten Anforderungen an das Berufsbild des Journalisten.

Ein Gespräch mit Angela Meier-Jakobsen, Managing Editor von happinez und Leiterin unserer Bauer Journalistenschule, über den Journalismus von morgen und die zukünftigen Gestalterinnen und Gestalter der sich immer schneller drehenden (Medien-) Welt.

Vollblut-Journalistin, Zielgruppenexpertin und Ausbilderin: Angela Meier-Jakobsen ist seit sechs Jahren bei uns bei Bauer in unterschiedlichen Funktionen tätig und verantwortete als Chefredakteurin unsere People-Titel Closer und InTouch.
Seit Mitte Juni 2023 ist sie Managing Editor des Mindstyle-Magazins happinez – und zeichnet hauptverantwortlich für die journalistische Förderung und Ausbildung des journalistischen Nachwuchses in der Bauer Journalistenschule!

Angela Meier-Jakobsen, Managing Editor happinez und Leiterin der Bauer Journalistenschule

Liebe Angela, Du selbst bist schon lange Journalistin und verfügst über eine breite Palette an Erfahrung im Magazinmachen. Welche Ausbildung hast Du damals gemacht und was ist Dir davon besonders im Gedächtnis geblieben?

Angela: Ich habe früh in meinem Leben gemerkt, dass mein Herz für gut erzählte Geschichten schlägt und nach meinem Studium erstmal ganz klassisch ein Volontariat bei dem Frauenmagazin Amica begonnen, das dann mitten in meiner Ausbildung von Hamburg nach München gezogen ist. Mein Volontariat habe ich dann bei dem Fitness- und Lifestyle Magazin Fit For Fun beendet und dort anschließend als Redakteurin gearbeitet. Zur damaligen Zeit war in der Ausbildung natürlich alles sehr auf Print fokussiert und kein Mensch hätte sich vorstellen können, wie schnell und signifikant sich unsere Arbeit im Journalismus einmal verändern wird. Egal, ob München oder Hamburg, Print oder Online, Women oder Fitness – Die Erfahrungen der letzten Jahre haben mir gezeigt: Es ist wichtig, thematisch und auch Veränderungen gegenüber offen zu bleiben. Und dass das erlernte Handwerk am Ende nahezu überall einsetzbar ist!  Und auch, wenn das Schreiben eines Onlineartikels noch manch anderer Dinge bedarf als eine Printgeschichte, geht es im Kern immer um dieselbe Sache: Unsere Leserinnen und Leser zu unterhalten, Themen für sie zu kuratieren und den Alltag für sie besser zu machen!

Ich habe eine sehr verantwortungsvolle Aufgabe in der Ausbildung unseres Nachwuchses und versuche, ihre Begeisterung für Journalismus ganz unterschiedlicher Machart noch weiter zu entfachen und ihnen eine zeitgemäße und fundierte Ausbildung zu ermöglichen.

Angela Meier-Jakobsen, Leiterin der Bauer Journalistenschule und Managing Editor happinez

Vor 20 Jahren war zum Beispiel Social Media kein Teil einer redaktionellen Ausbildung, weil es keiner kannte. Welches Skillset müssen Journalistinnen und Journalisten heute drauf haben – und wie decken wir das mit unserer journalistischen Ausbildung im Haus ab?

Angela: Es ist wichtig, dass man als Journalistin oder Journalist seine Themen kanalübergreifend denkt und auch produzieren kann – denn nach wie vor hat jeder Kanal seine Fans, aber eben auch Besonderheiten. Mir ist besonders wichtig, dass wir mit unserer journalistischen Ausbildung bei Bauer den aktuellen Facettenreichtum in der Medienwelt und Mediennutzung abbilden. Dass wir am Puls der Zeit und manchmal sogar noch einen Schritt voraus sind. Während der 18-monatigen Ausbildung versuchen wir deshalb sowohl in der Theorie als auch in der Praxis breit auszubilden: Wir bieten unseren Nachwuchskräften zum Beispiel Podcast- und Mobile Video-Workshops genauso wie Seminare zu Social Media-Strategien, Reportage & Interview oder SEO und KI. Während der fünf Hospitanzen in Digital- und Print-Redaktionen mit unterschiedlichem thematischem Schwerpunkt können die Schülerinnen und Schüler dieses Know-How dann direkt in die Praxis umsetzen. Unser Anspruch ist es, junge Talente so auszubilden, zu fordern und zu fördern, dass wir ihnen nach Abschluss der Journalistenschule eine Perspektive und Karrierechance bei uns im Haus bieten können.

Du bist als Verantwortliche unserer Journalistenschule gemeinsam mit HR bei der Rekrutierung neuer Talente involviert. Was sollten Bewerberinnen und Bewerber mitbringen?

Angela: Vor allem Offenheit, Neugier und Leidenschaft für Schreiben, Menschen und Geschichten. Erste Erfahrungen durch ein Praktikum schaden nicht, sind aber kein Muss. Man kann bei uns übrigens auch schon direkt nach dem Abitur einsteigen, ein Studium ist keine Voraussetzung.

Seit kurzem trägst Du die redaktionelle Verantwortung für unseren Titel happinez. Was macht Dir mehr Spaß: die Leitung der Journalistenschule oder die journalistische Arbeit für unseren Mindstyle-Titel happinez?

Angela: Für mich ist es gerade das Beste aus zwei Welten: Ich kann bei dem großartigen Titel happinez mit einem tollen, erfahrenen Team ein Heft machen und dabei sogar noch ein paar Impulse aus der Schule mitnehmen, denn die Schülerinnen und Schüler sind kreativ und meinungsstark. Und gleichzeitig habe ich eine sehr verantwortungsvolle Aufgabe in der Ausbildung unseres Nachwuchses und versuche, ihre Begeisterung für Journalismus ganz unterschiedlicher Machart noch weiter zu entfachen und ihnen eine zeitgemäße und fundierte Ausbildung zu ermöglichen. Und ganz ehrlich: Auch wenn ich seit fast 20 Jahren in diesem Job bin, lerne ich selbst auch nie aus – manchmal setze ich mich also einfach neben unsere Young Talents und lerne…

Über die Bauer Journalistenschule

Praxis und Theorie in einer unschlagbaren Kombination und über verschiedene Medienkanäle hinweg – das ist das Konzept unserer Journalistenschule. In 18 Monaten bieten wir Euch nach dem Leitgedanken „Aus der Praxis für die Praxis“ eine fundierte Grundlagen-Ausbildung in Digital, Social, Print, Data und Audio.

Neben drei Theorie-Einheiten besucht Ihr insgesamt fünf journalistische Stationen in den Kernbereichen unseres Hauses: zwei bei unseren starken Digital-Marken, zwei bei unseren erfolgreichen Print-Titeln sowie eine weitere in einem digitalen Spezialbereich wie SEO oder Content Commerce.
Weitere Informationen zur Ausbildung und Bewerbung findet Ihr hier.

Du hast Rückfragen? Melde Dich gern bei Katrin Hienzsch oder Janett Schneider.