COSMOPOLITAN #supportHer-Award Gewinnerin Onejiru im Interview

Janett Schneidert
Janett Schneider, veröffentlicht am 24. November 2022

Social Support, Nachhaltigkeit, Mental Health, Fearless: Zum 3. Mal hat COSMOPOLITAN inspirierende Frauen für ihr Engagement, ihren Mut und ihre Courage mit dem #supportHer-Award ausgezeichnet und ihnen und ihren Themen so crossmedial eine reichweitenstarke Bühne gegeben. Wir sprechen mit Onejiru Arfmann, der diesjährigen Award-Gewinnerin in der Kategorie Fearless.

Als Musikerin, Unternehmerin, und Speakerin will Onejiru Frauen genau die Chancen in der Gesellschaft verschaffen, die ihnen zustehen. Damit handelt sie absolut im Spirit von #supporther und COSMOPOLITAN: Frauen zu inspirieren, zusammenzubringen und so Großes anzustoßen. Onejiru setzt darüber hinaus an den richtigen Stellen auch ungemütliche Themen auf die Agenda und tut das mit totaler Furchtlosigkeit. Ich freue mich daher ganz besonders, dass der #supportHer-Award in diesem Jahr an eine tolle Frau geht, die nicht nur mich persönlich enorm beeindruckt, sondern auch unseren Wert „Fearless“ perfekt verkörpert.

Veronika Schaller, stellvertretende Chefredakteurin COSMOPOLITAN und #supportHer-Jurymitglied

Musikerin, Songwriterin, Speakerin, Unternehmerin, Aktivistin. Onejiru Arfmann ist ein Multi-Talent und eine echte Macherin – mit vielen Herzensthemen und -projekten. Sie möchte nicht nur etwas bewegen – sie tut es aktiv! Damit ist sie für viele Frauen mit ihrer Art, ihrem Denken und Handeln Inspirationsquelle, Impulsgeberin, Mutmacherin und Role Model.
Als Co-Founderin von eeden, einem feministischen Co-Creation Space in Hamburg, und Gründerin der Plattform FUTURE FEMALE AFRICA, steht sie für Female Engagement und gegenseitigen Support unter Frauen und macht sich für diesen stark.
Im Interview erzählt sie uns mehr über die beiden Female-Support-Projekte – und wir sprechen über Furchtlosigkeit und Lebensweisheiten, die sie von ihrer Großmutter lernen durfte…

Onejiru, Du steckst voller Power und positiver Energie. Das bemerken wir schon alleine, wenn wir auf der Website von eeden stöbern, wo Du Co-Gründerin bist. Kannst Du nochmal ganz konkret erklären was eeden ist und welche Idee dahintersteckt?

Onejiru Arfmann: eeden ist sowohl ein Co-Creation Space – räumlich angesiedelt in Hamburg Altona – als auch ein Community-Netzwerk, das Menschen aus unterschiedlichen Disziplinen miteinander verbindet. Was alle gemeinsam haben ist, dass sie die Vision eint, eine gerechte, nachhaltige und damit glücklichere Zukunft zu schaffen. Mit eeden vernetzen wir daher unterschiedliche Communities, Expert:innen und Unternehmen und schaffen Begegnungs-, Arbeits- und Denkräume für gesellschaftlichen Wandel und Innovation.

Ein weiteres Herzensprojekt von Dir ist FUTURE FEMALE AFRICA (FFA) in Kooperation mit dem Federal Foreign Office und Partner Viva con Agua. Hier geht es vor allem um Austausch, Networking und Empowerment von weiblichen Führungskräften und dem Schaffen von neuen Perspektiven und Möglichkeiten. In Nairobi, Kampala und an weiteren Orten. Wie seid ihr gestartet und wo steht ihr heute?

Onejiru Arfmann: FUTURE FEMALE AFRICA (FFA) – was als Idee begann und sich zu einer kollaborativen Reise zwischen Kontinenten, Ländern und Städten entwickelte, zeigt sich heute als eine zeitgemäße und zugleich wachsende Verbindung weltweit – zwischen SHEROS in Führungspositionen aus der Diaspora und dem afrikanischen Kontinent.

Mit der Unterstützung von Partner:innen wie dem Auswärtigen Amt, der Berliner Curl-Agency und Viva con Agua Stiftung ist es FFA gelungen, in nur 12 Monaten mehr als 160 „SHEROS“ in vier Städten, drei Ländern und zwei Kontinenten zu verbinden. Und das ist erst der Anfang. FUTURE FEMALE AFRICA bringt den Dreiklang von Weiblichkeit, Zukunft und Afrika zusammen und fängt den Zeitgeist in einer Zeit des Wandels, der Vielfalt und der Digitalisierung ein.

v. l. Brenda Ndindah Ndekezi, Priscillar Atulinde, Halima Namakula, Karitas Karisimbi, Manuela P. Mulondo, Natasha Sinayobye, Onejiru Arfmann - (c) Emmanuel Manzi

Um das FUTURE FEMALE AFRICA-Netzwerk zu erweitern, werden wir daher bis Ende 2023 weitere Reisen durch Süd- und Westafrika sowie Europa und die USA unternehmen, um die SHEROS-Community weiter auszubauen. Neben dem Community-Netzwerk steht auch der Ausbau einer digitalen FUTURE FEMALE AFRICA-Plattform auf der Agenda. Darüber hinaus werden eigene Veranstaltungen sowie Kooperationen mit renommierten Partner:innen stattfinden, um die Sichtbarkeit von FFA und den SHEROS zu erhöhen, den langfristigen Zugang zu Märkten zu fördern und Afrika als globales Zukunftsthema zu feiern.

Um sicherzustellen, dass jede:r die Möglichkeit hat, einen Beitrag zu leisten, haben wir das Format “FUTURE FEMALE AFRICA in Dialogue” geschaffen. Im Kern des Netzwerks sind bereits gemeinsame Projekte entstanden, die nicht nur ein zeitgemäßes Bild von Afrika und den SHEROS zeichnen, sondern auch langfristig von großer Bedeutung für Investor:innen sein dürften.

Du hast erzählt, Du hast die Wichtigkeit von Female Empowerment und Support bereits von Deiner Großmutter gelernt. Gibt es dazu eine Geschichte? Und wer gehört noch zu dem Kreis an Frauen, die Dich in Deinem bisherigen Leben inspiriert, geprägt und begleitet haben?

Onejiru Arfmann: Inspiriert von starken Frauen in einer Welt, in der Frauen es zumeist schwer haben, habe ich schon von meiner Großmutter vorgelebt bekommen, dass wir nur durch Zusammenschluss und Bündelung unserer Kräfte und Privilegien die Gesellschaft nachhaltig transformieren können.

Mein Vorbild und sehr prägend für meine weitere Entwicklung war und ist daher meine Großmutter. Sie war eine Macherin, sie war gerecht und sorgte dafür, dass Frauen und Mädchen gleiche Chancen im Leben bekommen, wie die männlichen Familienmitglieder. Sie lebte es vor, wie man für sich und die eigenen Werte einsteht und stärkte meine Bemühung, selbstbewusst mein Leben zu leben. Sie schaffte Netzwerke für andere Frauen und war damit sowohl eine Pionierin als auch eine Visionärin, weil sie erkannte, dass es Wirkungsräume braucht, in denen man sich mit Respekt begegnet und sich sicher fühlt. In diesem Geist sind meine Mutter, meine Tanten und Schwägerinnen aufgewachsen, weshalb ich sagen kann, dass ich von starken Vorbildern erzogen wurde.

Diesem Prinzip folge ich seit jeher und bin dem in meiner Arbeit als Musikerin, Songwriterin, Speakerin, Unternehmerin und Aktivistin für women empowerment treu geblieben.

Kürzlich hast Du für Dein Engagement und Wirken den COSMOPOLITAN #supportHer-Award in der Kategorie Fearless erhalten. Herzlichen Glückwunsch! Was bedeutet Dir die Auszeichnung?

Onejiru Arfmann: Der Aufbau eines Netzwerks ist an sich schon eine große Herausforderung, aber um ein solch wertvolles Unterfangen langfristig am Leben zu erhalten, braucht es vereinte Kräfte und vor allem Sichtbarkeit. Ich freue mich von Herzen, dass mit dem COSMOPOLITAN #supportHer Award eine große Wertschätzung für meine Arbeit zum Ausdruck gebracht wird. Ich schätze die Verbindung zu den anderen tollen Frauen, die selbst Großes leisten, um die Gesellschaft gerechter zu machen. Und natürlich freue ich mich über die damit verbundene Sichtbarkeit, denn nur so können wir auf die Wirkung unserer Arbeit aufmerksam machen und darüber hinaus Investor:innen und Unterstützer:innen dazu inspirieren, sich in unserem SHEROS Netzwerk zu engagieren.

Onejiru Arfmann, #supportHer-Award-Gewinnerin in der Kategorie Fearless - (c) Filipp Romanovskij
Als Multiplikatorin in einem großen Netzwerk, nutzt Onejiru ihre Stimme, um gesellschaftliche Probleme anzugehen und positiv zu verändern. Sie tritt als Vorbild in den vielfältigsten Bereichen auf.

Cathleen Burghardt von Tamaris und Jury-Mitglied #supportHer-Award 2022

… und was bedeutet furchtlos sein für Dich?

Onejiru Arfmann: Schwarze Frauen sind sichtbar und unsichtbar gleichermaßen. Wir kämpfen Kämpfe, die für den Großteil der Gesellschaft unsichtbar sind, nur um einen Platz am Tisch zu bekommen. Aber wer hat die Tische gebaut oder woraus sind sie gemacht? Wir drängen uns hinein, um den Platz zu bekommen und verschwenden dabei unsere Energie, was die Existenz des überlegenen Weißseins nur bestätigt. In meiner Laufbahn habe ich zugelassen, dass toxische Überlegenheit mich definiert. Dabei habe ich mich oft klein gemacht, mich selbst in Frage gestellt und wurde, je nach dem Trend der “weißen Vorherrschaft”, wegen meines gesellschaftlichen Engagements für das Gute zwischen den Stühlen zerrieben. Aber diese Zeit des Aushaltens, des Dazugehören-Wollens, ist vorbei. Eine Politik, die auf Mitgefühl basiert, muss dauerhaft durch eine Politik ersetzt werden, die auf Gerechtigkeit basiert. Für eine gerechte Zukunft für alle einzutreten und gegen alle Widerstände durchzuhalten, bedeutet für mich, furchtlos zu sein.

Über #supportHer
Der COSMOPOLITAN #supportHer-Award wurde am 10. November in Hamburg in den vier Kategorien Mental Health, Fearless, Nachhaltigkeit und Social Support verliehen. Er zeichnet inspirierende Frauen aus und gibt ihrem Engagement crossmedial auf allen COSMOPOLITAN-Kanälen eine Bühne und Reichweite.

Die Gewinnerinnen 2022 im Überblick
Mental Health sponsored by PARSA Beauty: Melanie Faltermeier Nachhaltigkeit sponsored by Shiseido: Isabell Schastok
Social Support: Derya Karatas
Fearless sponsored by Tamaris: Onejiru Arfmann

Weitere Informationen zu #supportHer hier: https://www.cosmopolitan.de/supporther

Du hast Rückfragen? Melde Dich gern bei Katrin Hienzsch oder Janett Schneider